Zu gendergerechte Sprache gibt es unzählige Leitfäden. Bei der Bildsprache herrscht große Unsicherheit.
Es ist aber eine grundsätzliche Frage der Gleichberechtigung, wenn in Fotos, Illustrationen und Grafiken gendergerecht kommuniziert wird. Frauen müssen selbstverständlich sichtbar sein. Mit ihrer Expertise, ihrer Begeisterung und ihrer ganzen Vielfalt.
Öffentliche Institutionen und Unternehmen sind vom Gesetzgeber direkt aufgefordert, nicht zu diskriminieren. Bis 2004 beschloss der Rat der Europäischen Union vier Gleichbehandlungsrichtlinien, die unter anderem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in deutsches Recht umsetzt. Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist die Gleichberechtigung als wichtiges Grundrecht festgeschrieben.
Es ist auch aus demokratietheoretischer Sicht wichtig, Frauen gleichberechtigt zu zeigen. Ansonsten bleiben sie Randfiguren und von echter Partizipation ausgeschlossen.
Kommunikation schafft Bewusstsein. Fotos, Grafiken und Illustrationen prägen gesellschaftliche Normen- und Wertevorstellungen. Gendergerechte Bildsprache hilft, kulturelle und berufliche Rollenklischees zu überwinden. Andernfalls kann Bildsprache auch existierende Schieflagen zementieren.